Buchneuerscheinung

Utta Isop (Hrsg.): Gewalt im beruflichen Alltag Wie Hierarchien, Einschlüsse und Ausschlüsse wirken. Berichte von Intersektionen institutioneller Gewalt. AG SPAK Bücher
ISBN 978-3-945 959-09-1 I 2017 I 247 S. I 18,00 €

„Wie kann eine Gesellschaft demokratisch sein, wenn ihre Betriebe und Institutionen hierarchisch sind?“ und „Woran können wir erkennen, dass Hierarchien zu einem bedeutenden Teil nicht rational und funktional begründet werden?“ Fragen wie diesen geht das Buch nach mit Reflexionen und Interviews zu Erfahrungen mit Gewalt im Betrieb sowie theoretischen Texten. Unter „Gewalt im Betrieb“ verstehen wir beispielsweise Prozesse wie Mobbing, Burn out, Kränkungen, sexualisierte Gewalt oder auch Kündigung.
Hierarchien kränken, und sie lassen Institutionen und Gesellschaften schlechter funktionieren, weil sie krank machen. Wertvolle und konstruktive Energie geht in Betrieben durch den internen Kampf um Hierarchien verloren. Diese Energie fehlt bei der Orientierung, der Kommunikation und den Produkten nach außen. Große Hierarchien in Einkommen und Befehlsstrukturen verringern das Selbstwertgefühl, die Achtung und den Respekt in Gesellschaften.
Wir berichten von Gewalt in Fabriken, Büros, Schulen, in Betreuungseinrichtungen der sozialen Arbeit, Universitäten, im städtischen Bestattungswesen, Krankenhäusern, in der Demokratischen Republik Kongo, gegen Frauen in der Katholischen Kirche, bei der Verleihung von Staatsbürgerschaften und aus dem Leben einer Transgender-Person.
Gesellschaften mit geringen Hierarchien sind gesünder und weisen eine größere Vielfalt von Lebensweisen auf. Eine stärkere Abwechslung von Regierenden und jenen, die sich regieren lassen, könnten beispielsweise durch den stärken Einsatz von Rotation und Losprozessen erreichen werden. Erst die Reduktion von Hierarchien macht Vielfalt und Differenzen möglich!